Erstmals konnte der Windanlagenhersteller ENERCON Rotorblätter auf dem Seeweg transportieren. Das ist daher so bedeutsam, weil der Transport der riesigen Windradkomponenten auf der Straße jedes Mal einen großen logistischen Aufwand darstellt. ENERCON hat darum mit seinem Logistikpartner Rhenus nach einer Alternative gesucht und gefunden. Der neue innovative Schubleichter „Rhenus Berlin I“ kam nun im November erstmals für den Transport auf Binnenwasserstraßen zum Einsatz. Die Reise der Teile für Stahlturmsektionen für ENERCON Windturbinen auf dem 100 Meter langen und eigens konstruierten Schiff begann im Hafen Emden.
Ziel war der Hafen Haren/Emsland in Niedersachsen. Von dort ging es auf der Straße weiter bis zur Windpark-Baustelle in Emlichheim. „Auf der Straße hätten wir die Turmsektionen nicht ohne größeren Aufwand in die Zielregion liefern können“, sagt Alexander Hänsel, Chartering Manager bei ENERCON Logistics. „Wir sind daher froh, dass wir auf die ,Rhenus Berlin I‘ zurückgreifen konnten – auch wenn der Schubleichter eigentlich für andere Zwecke konzipiert wurde.“
Doch für den Transport vor allem der langen Rotorblätter ist laut ENERCON dieses neue Equipment ideal. Es können bis zu zwei Rotorblätter vom ENERCON-Typ E-175 EP5 mit einer Blattlänge von bis zu 86 Metern geladen werden. „Wir werden das Schiff bei Bedarf aber auch flexibel zum Transport anderer Bauteile einsetzen, wie jetzt bei der Jungfernfahrt“, sagt Hänsel.
Die „Rhenus Berlin I“ wird vor allem im norddeutschen Kanalgebiet zum Einsatz. Sie soll ENERCON als Alternative dienen, wenn der Transport auf der Straße aufgrund von Baustellen oder anderen Hürden nicht möglich ist.
Derzeit entstehen im Rahmen der Erweiterung des BVT Windparks Emlichheim sechs neue Windenergieanlagen des Typs Enercon mit Nabenhöhen zwischen 92 und 131 Metern. Gemeinsam werden sie über eine Leistung von 25,4 Megawatt verfügen. Die Inbetriebnahme ist für November 2026 geplant.
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