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Investoren setzen auf die Energiewende

Der Klimawandel und die Märkte: Entdecken Sie im ersten Teil unseres Fokus-Artikels aus dem BVT Institutional Quarterly (iQ-01) 2024 den Einfluss der Energiewende auf die Finanzmärkte und das Anlageverhalten institutioneller Investoren. 

Investitionen in die Energiewende haben sich zu einem Megatrend mit langfristigem Potenzial entwickelt. Im Jahr 2022 erreichten die weltweiten Investitionen in diesem Sektor, wie Bloomberg New Energy Finance (BNEF) berichtet, mit 1,1 Billionen US-Dollar sogar einen historischen Höchststand. Für Investoren ergeben sich dadurch attraktive Chancen. Zugleich sind sie angehalten, ihre Investitionsstrategien angesichts der zunehmenden klimatischen Herausforderungen anzupassen, um sowohl ökonomische als auch ökologische Verantwortung zu übernehmen. 

Die Auswirkungen des Klimawandels werden insbesondere in Zentraleuropa immer offensichtlicher. Eine im Auftrag der deutschen Bundesregierung durchgeführte Studie prognostiziert, dass die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch klimatische Veränderungen wie Dürren und Überschwemmungen verursacht werden, bis zum Jahr 2050 in Deutschland allein auf bis zu 900 Milliarden Euro ansteigen könnten. Diese Entwicklung zeigt nicht nur Umwelt- sondern auch Wirtschaftsrisiken auf, die mit dem Klimawandel einhergehen – und offenbart die Notwendigkeit für Investoren, in Anlageformen zu investieren, die langfristig einen resilienten und nachhaltigen Nutzen generieren. 

Bewusstseinswandel bei Institutionellen Investoren

Die jüngste Studie des US-Asset-Managers Nuveen suggeriert einen markanten Wandel im Bewusstsein Institutioneller Investoren weltweit: 59 Prozent der 800 befragten Vermögensverwalter signalisierten eine Neuausrichtung ihrer Anlagestrategien hin zu mehr Nachhaltigkeit, mit deutschen Versicherungen an der Spitze, von denen 74 Prozent eine Umschichtung ihres Portfolios zum Schutz des Klimas planen. Zudem zeigt eine Untersuchung der Steinbeis- Hochschule Stuttgart, dass 79 Prozent der deutschen Sparkassen und VR-Banken, die bisher nicht in Erneuerbare Energien investierten, nun den Einstieg in diesen Sektor anstreben.
 
Das Potenzial für Investitionen in die Energiewende ist enorm und vielfältig. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) schätzt den weltweiten Investitionsbedarf auf jährlich 5,7 Billionen US-Dollar bis 2030. Bereits in den vergangenen zehn Jahren haben sich die globalen Investitionen in die Energiewende laut BNEF etwa verfünffacht. „GlobalPlayer” steigen großvolumig ein. So hat der norwegische Staatsfonds im Januar angekündigt, 307 Millionen Euro in ein Solar- und Windkraft-Portfolio in Spanien und Portugal zu investieren. 

Die Anlagen verfügen über eine installierte Leistung von 674 Megawatt und können rund 350.000 Haushalte mit Strom versorgen. Die RWE hat seit 2021 nach eigenen Angaben bereits 20 Milliarden Euro in die Dekarbonisierung des Energiesystems investiert. Bis 2030, so kündigte der Vorstand im November an, wolle das Unternehmen weltweit 55 Milliarden Euro in Erneuerbare Energien, Speichertechnologien, flexible Erzeugung und Wasserstoffprojekte investieren, davon 11 Milliarden Euro allein in Deutschland.

Attraktivität der Erneuerbaren Energien nimmt zu

Die Entwicklungen an den Finanzmärkten begünstigen den Trend. Die lange Phase der Null- und Negativzinsen hatte in den vergangenen zehn Jahren die Institutionellen Investoren verstärkt auf den Immobilienmarkt gelockt, weil dort höhere Renditen möglich waren. Seit der Zinswende in 2022 geraten nun auch die Bewertun-gen vieler Immobilien unter Druck, besonders der zunehmende Leerstand bei Gewerbe- und Büroimmobilien drückt auf die Laune der Investoren. 

Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien hingegen sind gefragt wie noch nie. Ihre Renditen erweisen sich als weitgehend stabil, unabhängig von der Volatilität anderer Märkte und deutlich höher als die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen*. Sobald bei nachlassender Inflation die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins wieder senken wird, dürften Investments in die Energiewende noch begehrter werden.
Die Fortsetzung des Artikels folgt mit Teil 2 in KW14/2024 im BVT-Newsblog. *Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

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