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Die Schlüsseltechnologie für die Energiewende

Batteriespeicher werden dringend gebraucht – und als aufblühende Assetklasse für Investoren immer interessanter. 

Um die Energiewende wirklich vollziehen und produzierten grünen Strom auch vollständig und nahezu jederzeit nutzen zu können, braucht es Speicher. Für Investoren ist das eine Gelegenheit, eine technisch spannende, wirtschaftlich lukrative und gesellschaftlich bedeutende Entwicklung zu unterstützen.
Während sich Europa auf eine weitgehend emissionsfreie Energieversorgung bis 2050 zubewegt, hat sich eines deutlich herauskristallisiert: Der Umbau unseres Energiesystems erfordert nicht nur Windräder und Solarpanels. Es braucht Speicher für den erzeugten Strom – und zwar viele. Seit dem Boom der erneuerbaren Energien sind flexible Lösungen gefragt, die Strom genau dann verfügbar machen, wenn er gebraucht wird, und nicht nur dann, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint.
Rückenwind bekommt das Thema durch geopolitische Entwicklungen. Der Krieg in der Ukraine legte die Abhängigkeit von fossiler Energie und ihren Anbietern offen. Diese Situation verstärkte den Ruf nach Unabhängigkeit. Gleichzeitig sind die Strompreise in extreme Höhen geschnellt. Verbraucher, Industrie und nicht zuletzt Investoren bekamen die Auswirkungen zu spüren.

Systematischer Einsatz von Speichern notwendig
Heute stammen knapp 60 Prozent der deutschen Stromproduktion aus regenerativen Quellen. Eine Entwicklung, die technologische Herausforderungen mit sich bringt. Der Strom fließt immer dezentraler, seine Einspeisung schwankt. Während Solaranlagen mittags häufig ein Überangebot erzeugen, bleiben an windstillen und sonnenarmen Tagen die Netze unterversorgt. Zwei Wege können aus diesem Dilemma führen: ein massiver Netzausbau und der systematische Einsatz von Speichern. Lange galt das Speicherthema als Nebenschauplatz. Doch mittlerweile ist klar, dass Batteriespeicher angekommen sind. Sie werden technisch immer ausgereifter und rechnen sich wirtschaftlich immer mehr – und sind bald flächendeckend verfügbar.

Diese Speicherarten gibt es
Der europäische Markt kennt vier große Speichertechnologien: mechanisch, elektrochemisch (also Batterien), thermisch und chemisch. Mit 53 Gigawatt dominieren derzeit mechanische Speicher wie Pumpspeicherkraftwerke. Thermische Speicher wie Warmwasserbehälter leisten mit rund 1 Gigawatt wertvolle Dienste, bleiben allerdings Nischenlösungen. Chemische Speicher, allen voran Wasserstoff, gelten langfristig als sehr vielversprechend, kämpfen aber noch mit Infrastruktur- und Effizienzpro­ble­men.
Bleiben die Batteriespeicher. Sie sind mit aktuell 35 Gigawatt auf dem Vormarsch und bieten, was die Energiewende braucht: kurzfristige, flexible und skalierbare Speicherung. Ihr großer Vorteil liegt darin, dass sie sich fast überall installieren lassen. Ob auf dem Flachdach, neben dem Umspannwerk oder als Teil eines Windparks. Lithium-Ionen-Batterien, insbesondere in der langlebigen LFP-Variante, dominieren den Markt, während Alternativen wie Natrium-Ionen noch in den Kinderschuhen stecken.

Wie viel Speicher brauchen wir eigentlich?
In Europa sind aktuell rund 890 Gigawattstunden Speicherkapazität vorhanden – bei einem täglichen Stromverbrauch von 8.000 Gigawattstunden. Die aktuelle Speicherleistung in Europa reicht damit kalkulatorisch betrachtet aus, um den Stromverbrauch 2,5 Stunden lang zu decken, wenn plötzlich kein neuer Strom erzeugt würde und die Gasnetze außer Betracht gelassen werden. Dass Batteriespeicher mehr als eine technische Spielerei sind, zeigt sich im Strommarkt: Die Zahl negativer Strompreisstunden in Deutschland nimmt rasant zu. 459 waren es im Jahr 2024, über 380 bis Mitte 2025. Zeiten, in denen Erzeuger zuzahlen, wenn sie Strom einspeisen wollen. Hier kommen Speicher ins Spiel, weil sie Preisspitzen glätten, Arbitragegeschäfte ermöglichen und überlastete Netze entlasten können.
Batteriespeicher wirken damit gleich doppelt: Sie stabilisieren das System – und eröffnen Chancen für smarte Vermarktung. Ihre Fähigkeit, Regel­energie bereitzustellen, macht sie zudem zu einem immer wichtigeren Baustein für die Netz- und Versorgungssicherheit. Als flexible Ressource sind sie binnen Sekunden abrufbar. Batteriespeicher verdrängen klassische Anlagen zunehmend aus den Regelenergiemärkten.

Investieren in Stromspeicher: flexibel, rentabel, zukunftssicher?
Der Preisverfall bei Lithium-­Ionen-Batterien – minus 85 Prozent seit 2013 – hat den Speichermarkt wirtschaftlich überhaupt erst geöffnet. Parallel steigt das Bewusstsein für die strategische Rolle von Speichertechnologien. Ambitionierte Prognosen sagen für Europa bis 2030 weitere 128 Gigawatt Speicherleistung voraus, was für Deutschland mehr als eine Verdopplung gegenüber heute bedeuten würde.
Batteriespeicher lassen sich an mehreren Märkten gleichzeitig einsetzen (das sogenannte Revenue Stacking), sei es im Intraday- bzw. Day-Ahead-Markt oder aber an den Regelenergiemärkten. Die jährlichen Erlöse bewegen sich je nach Betriebsstrategie etwa zwischen 150.000 und 250.000 Euro pro Megawatt und können so zweistellige Renditen hervorbringen.
Wer größere Planungssicherheit sucht, greift auf Alternativen wie Tolling Agreements zurück. Hier wird die Betriebsführung ausgelagert, der Investor erhält eine fixe Vergütung – aktuell rund 80.000 bis 120.000 Euro pro Megawatt und Jahr. Auch Innovationsausschreibungen der Bundesnetzagentur bieten langfristige Tarife, wenn Speicher gemeinsam mit Wind oder Photovoltaik betrieben werden.

Speicher sind dringend notwendig
Die Energiewende funktioniert nicht ohne Speicher. Batteriespeicher schließen die Lücke zwischen fluktuierender Erzeugung und stabilem Verbrauch. Ihre Rolle ist systemkritisch – als Brücke, als Puffer, als Schrittmacher eines dezentralen Energiesystems. Dabei bleiben Herausforderungen, wie unklare Baurechtslagen, Engpässe bei Netzanschlüssen und ein regulatorisches Umfeld, das teils noch in Bewegung ist. Doch angesichts der Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten, des weiter sinkenden Preisniveaus und der politischen Dringlichkeit ist klar, dass Speicher dringend benötigt werden.
Für Investoren ergibt sich daraus ein vielversprechendes Feld, das nicht nur technisch spannend, sondern auch wirtschaftlich lukrativ und gesellschaftlich relevant ist. Wer heute einsteigt, investiert in eine Anlageklasse sowie in die Infrastruktur der Zukunft.
Einen ausführlichen Fachbeitrag zum Thema „Batteriespeicherinvestitionen als zentraler Baustein der Energiewende“ haben die BVT-Autoren Fabian Meloni, Senior Investment Manager Energie und Infrastruktur, und Dr. Dominik Schall, Leiter des Geschäftsbereichs Energie und Infrastruktur, für die aktuelle Ausgabe von Absolut|private verfasst, einer Fachpublikation für institutionelle Investoren mit Fokus auf Private-Market-Investments.

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