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Dollar im Aufwind

Welchen Einfluss hat die starke US-Währung auf zukünftige Sachwertinvestitionen?

Der US-Dollar zeigt Stärke. Ob Corona-Krise, Inflation oder Krieg in der Ukraine: Die globale Leitwährung erweist sich beständig als sicherer Hafen und setzt ihren Aufwärtstrend seit Langem fort. Für Anleger, die in US-Sachwerte wie Immobilien oder Infrastruktur investieren, bietet dies sowohl Chancen als auch Risiken. Kurzer Rückblick: Im Jahr 2008, als die Finanzmärkte bebten, war der Dollar für Europäer billig. Er kostete damals nur rund 68 Euro-Cent. Investoren konnten sagenhaft günstig in den US-Immobilienmarkt investieren. Von da an drehte sich die Richtung. Der Dollar gewinnt seitdem fast kontinuierlich an Wert und wird teurer. Mitte dieses Jahres mussten für einen Dollar rund 90 Euro-Cent auf den Tisch gelegt werden. Ein Wertzuwachs um rund 32 Prozent.

 

So viel Euro kostete ein US-Dollar

Allerdings bewegen sich die Wechselkurse in keiner Einbahnstraße. Anfang des Jahrtausends verzeichnete der Dollar eine mehrjährige Schwächephase. Auch Ende vergangenen Jahres und in diesem Jahr ging es über Monate hinweg wieder bergab. Das sorgt für Unsicherheit. Denn wer jetzt den relativ teuren Dollar kauft und in US-Sachwerte investiert, kann bei einer ungünstigen Entwicklung so einige Prozentpunkte seiner Rendite durch den Währungswechsel verlieren.

Umgekehrt aber winken Chancen auf Zugewinn. BVT-Geschäftsführer Martin Stoß leitet die Investmentsparte US-Immobilien und hat seine Erfahrungen mit dem Auf und Ab der Kurse. „Sinnvoll ist es, wenn Sie ganz im Dollar bleiben“, empfiehlt er. „Wenn Sie immer wieder neu in unterschiedlichen Phasen investieren, relativieren sich langfristig die Wechselkurse.”

Am besten aber sei, bei einer Bank ein Dollar-Währungskonto anzulegen und einen gewissen Anteil seines Vermögens dauerhaft als Dollar-Guthaben zu führen, mit dem dann auch Investitionen in den USA getätigt werden. Auf diese Weise verliere der Wechselkurs an Bedeutung. Ratsam sei ohnehin eine Diversifizierung des Vermögens auch über verschiedene Währungen hinweg, fügt Stoß hinzu.

 

US-Dollar ist größte Reservewährung der Welt

Zumindest der US-Dollar sollte bei einer Vermögensdiversifikation nicht fehlen. Schließlich ist er seit Ende des Zweiten Weltkrieges die globale Leitwährung. Der internationale Handel wird überwiegend auf Dollarbasis abgewickelt. Kaum ein Land kommt ohne die amerikanische Währung aus, um seine Importe bezahlen zu können. Das garantiert eine kontinuierliche Nachfrage nach dem „Greenback“ und sorgt für Stabilität. Nach Zahlen der EZB hat der Dollar an den globalen Reservewährungen einen Anteil von 59 Prozent. Doch gänzlich unumstritten ist die überragende Dominanz der US-Währung nicht. 2001 entfielen noch 73 Prozent der weltweiten Währungsreserven auf den Dollar. Der Euro hat seitdem an Bedeutung gewonnen und bis zum vergangenen Jahr 20,5 Prozent der Währungsreserven übernommen.

Einige Schwellenländer und China versuchen in jüngster Zeit, eine gewisse Unabhängigkeit vom Dollar zu erlangen. Die BRICS-Staaten diskutieren über eine eigene Währung als Alternative. „Die Welt ist multipolar geworden“, konstatiert Stephen Jen, CEO beim Vermögensverwalter Eurizon SLJ in London, und beobachtet einen Bedeutungsrückgang der US-Währung vor allem bei manchen Ländern des Südens. Mehr Konkurrenz und Dynamik alleine dürften aber den Dollar kaum vom ersten Rang verdrängen. Denn seine Stärke beruht längst nicht nur auf seinem Status als Leitwährung. „Der US-Dollar war sehr stark, weil die US-Wirtschaft sehr stark war – relativ stärker als die meisten anderen Volkswirtschaften“, argumentiert Joseph Gagon, Senior Fellow am Peterson Institute for International Economics in Washington.

 

Entschlossene Zinspolitik

Die Zahlen bestätigen ihn. Während in den USA im zweiten Quartal das BIP aufs Jahr hochgerechnet um 2,4 Prozent stieg, erwartet die EU-Kommission für Europa ein Wachstum von lediglich 0,8 Prozent. Die Stärke des Dollars spiegelt die wirtschaftliche Power der US-Volkswirtschaft und die relative Schwäche ihrer Konkurrenten wider. Noch immer erwirtschaften die USA ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung, wie schon 1990. Seit jenem Jahr konnten die Amerikaner ihre Produktivität um 67 Prozent steigern, die Europäer nur um 55 Prozent.

Gegenwärtig beweist die US-Wirtschaft ihre Stärke eindrucksvoll gegenüber der Inflation. Die Fed hat anders als die EZB frühzeitig eingegriffen und mit entschlossenen Zinserhöhungen die Teuerungsrate binnen eines Jahres fast in den Griff bekommen. Sie fiel innerhalb von 12 Monaten von 9,1 auf 3 Prozent. Obwohl der Leitzins mit 5,5 Prozent seinen Höchstwert seit über 20 Jahren wieder erreicht hat, bleibt die US-Wirtschaft im Gegensatz zur europäischen auf Erfolgskurs.

„Das Wachstum zeigt noch keine Ermüdungserscheinungen, obwohl die Fed das Bremspedal kräftig durchgedrückt hat“, kommentiert Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Eine leichte Bremsspur beim Wachstum erwartet er dennoch in der zweiten Jahreshälfte. Für langfristige Anleger kein Grund zur Sorge. Die Wirtschaft der USA zeigt bereits seit 100 Jahren eine steile Kurve nach oben – mit nur kurzen Pausen. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

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