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Mietwohnungen in den USA – eine Erfolgsgeschichte

Im vorigen Jahrzehnt hat sich die Zahl der Mieterhaushalte mit gutem Einkommen verdoppelt.

Mietwohnungen, wie wir sie heute verstehen, existieren in den USA erst seit dem 19. Jahrhundert. Während der Kolonialzeit, die von der Ankunft der ersten europäischen Siedler im 16. Jahrhundert bis zur Gründung der USA im Jahr 1776 dauerte, war es zwar auch üblich, dass aus wirtschaftlichen Gründen viele Menschen – verwandt oder auch nicht – unter einem Dach lebten. Aber, wie Adrienne Schmitz in ihrem Multifamily Housing Development Handbook schreibt: Häuser mit mehreren voneinander abgetrennten Wohneinheiten entstanden erst ab dem Ende der Kolonialzeit. Der treibende Faktor hierbei war die Industrialisierung: Fabriken entstanden, die Menschen zogen in die Städte, um dort zu arbeiten, dazu kamen die Immigranten – also musste bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Dieser entstand in Form der ersten Mietshäuser, die jedoch furchtbare Zustände boten. Sie waren überfüllt, oft ohne funktionierende Elektrik und ohne fließendes Wasser. Elend und Krankheiten breiteten sich aus und sorgten dafür, dass das Konzept der Mietwohnung in den USA langanhaltende Imageschäden erlitt.

 

Anreize für Mietwohnungen

Erst in den 1930ern, während der Großen Depression, setzte laut der National Low Income Housing Coalition (NLIHC) langsam ein Umdenken ein. Der Kongress verabschiedete mehrere Gesetze, die einerseits den Erwerb von Wohneigentum vorantrieben (vor allem durch die Einführung von Kreditversicherungen) und andererseits den staatlichen bzw. kommunalen Wohnungsbau förderten. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele Menschen in die Vororte, was große strukturelle Veränderungen in den Städten mit sich brachte. Im Zuge dieser Entwicklung brachte die US-Regierung Programme auf den Weg, die auch privaten Investoren den Weg in den Mietmarkt ebneten. Durch besonders niedrige Zinsen und andere Anreize entstand so bis in die 1970er-Jahre in den Städten jede Menge bezahlbarer Wohnraum in entsprechender Qualität. Dies führte dazu, dass auch das Stigma, das den Wohnungsmietern anhaftete, immer mehr verblasste.

 

Immer mehr Gutverdiener wohnen zur Miete

Die Millennials, von denen die jüngsten gerade 20 sind, werden in den kommenden Jahren die meisten neuen Haushalte gründen. Viele von ihnen entscheiden sich bewusst dafür, eine Wohnung oder auch ein ganzes Haus zu mieten, statt zu kaufen. Sie schätzen die Flexibilität als Mieter und möchten die zusätzlichen Kosten vermeiden, die Immobilienbesitz mit sich bringt. Gleichzeitig profitieren sie von steigenden Einkommen, sodass unterm Strich immer mehr gut verdienende Haushalte Wohnraum mieten. So hat sich die Zahl der gut situierten Mieterhaushalte mit einem Einkommen über 75.000 US-Dollar im Zeitraum 2010 bis 2019 mehr als verdoppelt. Aus diesem Grund steigt der Bedarf vor allem an Neubauten mit modernem Wohnkomfort weiter an.

Fazit: Das Wohnen zur Miete, in den USA lange Zeit als B-Lösung angesehen, entwickelt sich auch unter Gutverdienern weiter zum favorisierten Wohnmodell – ein Trend, der bereits seit Jahren zu beobachten ist.

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