Der regelmäßig stattfindende personelle Wechsel in Washington, D.C., hat meist nicht nur politische, sondern auch strukturelle Folgen. Schließlich kommt mit dem neuen Präsidenten eine ganze Heerschar an Menschen in die US-Hauptstadt, die für den riesigen administrativen Apparat arbeiten wird. Die neue Macht-Konstellation zieht nicht nur Regierungsmitarbeiter und ihre Familien in die Nähe des Kapitols, sondern auch Organisationen mit hoher Personalmobilität (circa 180 Botschaften, Internationaler Währungsfonds, Weltbank, Inter-American Development Bank, Lobbyisten, Berater, Großkanzleien u.a.).
Die „Washingtoner auf Zeit“ tendieren wegen der höheren Flexibilität zu Mietwohnungen, ohne dabei Abstriche in puncto Ausstattung und Komfort eingehen zu wollen. Als hochqualifizierte Gutverdiener können sie sich solche Ansprüche in der Regel auch erlauben. Darin liegt ein Grund für das hohe Mietpreisniveau Washingtons, wo nur jede dritte Wohnung für unter 2.000 US-Dollar pro Monat zu haben ist.