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Lässt das Homeoffice Bürogebäude einstürzen?

Homeoffice ist der derzeit meistgehypte Begriff in Zusammenhang mit sterbenden Bürostandorten. Dazu folgendes Rechenexempel: Wenn die Hälfte der Büroarbeitsplätze flexibilisiert wird, und davon die Hälfte wirklich auf einen eigenen Arbeitsplatz verzichtet, führt eine optimierte Zeitaufteilung der verbleibenden geteilten Arbeitsplätze zu einer rechnerischen Ersparnis von 12,5 Prozent. Ein optimiertes Desksharing wird aber nicht perfekt möglich sein. Gleichzeitig müssen Rückzugsorte für Videokonferenzen und Kommunikationsmöglichkeiten vorgehalten werden. Damit landet der Fünf-Finger¬-Abakus des gesunden Menschenverstandes bei vielleicht 10 Prozent Flächenersparnis im Bestand. Auf diese „10-Prozent-Linie“ sind inzwischen auch die Branchenverbände und die Wissenschaftler der Immobilienwirtschaft eingeschwenkt.

 

Homeoffice: nicht immer die beste Wahl

Dabei sind viele vorgebrachte und durchaus richtige Argumente nicht berücksichtigt. Außerdem werden wie üblich im Hype die kurzfristigen Effekte überschätzt. Viele Menschen wollen oder können aus Mentalität, Familiengründen oder Platzmangel gar nicht im Homeoffice arbeiten. Im Normalbetrieb gibt es dezidierte Vorschriften zur Gestaltung eines dauernden Arbeitsplatzes, brisant ist zudem das Thema Datenschutz. Aus Sicht des Arbeitgebers kann mit dem Verlust des Präsenz-Arbeitsplatzes zudem ein Verlust an Identifikation und Loyalität der Mitarbeiter einhergehen.

 

Deutschland als sicherer Hafen

Fazit: Homeoffice ist das derzeit sichtbarste Phänomen, aber sicherlich nicht das wichtigste Problem der Immobilienwirtschaft. Das ist die Gesamtgemengelage. Was in der Not funktioniert, muss nicht sofort als Standard funktionieren. Den Auslagerungseffekt werden die internationalen, englischsprachigen Metropolen schneller und drastischer spüren. Hier spielen die Pandemie-Russisch-Roulette-Aspekte der Rushhour noch eine viel größere Rolle als in den beschaulichen und gut erreichbaren deutschen „Metropolen“. Deutschland wird sich trotz Impfdesaster als sicherer Hafen beweisen.

 

Eine Kolumne von Werner Rohmert, Immobilienexperte & Herausgeber des »Immobilienbriefs«

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